Überwindung emotionaler Essgewohnheiten

06/10/2024
Siggi Spaleck
Bekannt aus Men´s Health, INTERSPORT, LOOX, Perform Better, Dr.Gottlob Institut, adidas, Deutsche Hochschule für Präverntion und Gesundheitsmanagament, Fit for fun
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Emotionales Essen ist eine Herausforderung, die viele Menschen betrifft und oft zu gesundheitlichen und psychologischen Problemen führen kann. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Ursachen, Auswirkungen und Strategien zur Überwindung emotionaler Essgewohnheiten. Ziel ist es, Betroffenen zu helfen, ein gesünderes und ausgeglicheneres Verhältnis zu Essen zu entwickeln.
Ungefähre Lesedauer: 5 Minuten

Was ist emotionales Essen?

Emotionales Essen ist ein Verhalten, bei dem Menschen essen, um Emotionen wie Stress, Traurigkeit, Langeweile oder Einsamkeit zu bewältigen, anstatt körperlichen Hunger zu stillen. Es ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele von uns betrifft, besonders in stressigen Zeiten. Es geht darum, dass wir Essen als Bewältigungsmechanismus nutzen, um uns kurzfristig besser zu fühlen. Dieses Verhalten ist oft eine automatische oder unbewusste Reaktion auf emotionale Bedürfnisse. Zu verstehen, dass nicht der Hunger, sondern Emotionen der Auslöser sind, ist ein erster wichtiger Schritt zur Bewältigung dieses Problems.

Warum ist es wichtig, darüber zu sprechen?

Emotionales Essen kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, sowohl körperlich als auch psychisch. Übermäßiges Essen, insbesondere von ungesunden Lebensmitteln, kann zu Gewichtszunahme und damit verbundenen Krankheiten wie Diabetes und Herzkrankheiten führen. Psychisch kann es zu Schuldgefühlen und einem negativen Selbstbild führen. Darüber zu sprechen hilft, das Bewusstsein zu schärfen und Wege zu finden, gesündere Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.

Blutdruckgerät und Messwerte
Menschliches Gehirn mit neuronischen Verknüpfungen

Die Psychologie hinter emotionalem Essen

Wie entstehen emotionale Essgewohnheiten?

Emotionale Essgewohnheiten entwickeln sich oft in der Kindheit, wenn Essen als Trostmittel oder Belohnung eingesetzt wird. Diese Verhaltensweisen verankern sich tief im Gehirn und können im Erwachsenenalter wieder hervortreten. Wenn wir uns gestresst, traurig oder gelangweilt fühlen, greift unser Unterbewusstsein auf diese früh gelernten Muster zurück.

Die Rolle von Hormonen und Neurotransmittern

Hormone wie Cortisol, das bei Stress freigesetzt wird, können Heißhunger auf fettige und zuckerreiche Lebensmittel auslösen. Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin, die an unserem Belohnungssystem beteiligt sind, spielen ebenfalls eine Rolle. Essen kann die Freisetzung dieser Chemikalien stimulieren, was kurzfristig ein Gefühl des Wohlbefindens erzeugt, aber langfristig problematisch sein kann.

Häufige Auslöser für emotionales Essen

Stress und Angst

Stress und Angst sind Hauptauslöser für emotionales Essen. In stressigen Situationen sucht unser Körper nach schnellen Lösungen, um sich zu beruhigen, und Essen bietet eine einfache Möglichkeit, dies zu tun. Leider führt dies oft zu ungesunden Essgewohnheiten.

Einsamkeit und Langeweile

Einsamkeit und Langeweile können ebenfalls dazu führen, dass wir zum Kühlschrank greifen. Ohne soziale Interaktionen oder sinnvolle Beschäftigungen kann Essen eine Form der Ablenkung und ein Mittel zur Selbstberuhigung sein.

Freude und Belohnung

Auch positive Emotionen wie Freude und das Bedürfnis nach Belohnung können zu emotionalem Essen führen. Wir feiern oft mit Essen und belohnen uns selbst mit unseren Lieblingsspeisen, was diese Gewohnheit weiter verstärkt.

roter Mittelpunkt auf den ein Finger zeigt und Pfeile aus allen Richtungen

Auswirkungen von emotionalem Essen

Physische Gesundheit

Langfristiges emotionales Essen kann zu Übergewicht und damit verbundenen Gesundheitsproblemen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Herzkrankheiten führen. Es kann auch den Stoffwechsel und die Verdauung beeinträchtigen.

Mentale Gesundheit

Emotionales Essen kann zu einem Teufelskreis aus Schuldgefühlen und Scham führen, was die mentale Gesundheit weiter beeinträchtigt. Es kann zu Essstörungen wie Binge-Eating führen und das Selbstwertgefühl negativ beeinflussen.

Soziale und emotionale Auswirkungen

Sozial kann emotionales Essen zu Isolation führen. Manchmal schämen sich Betroffene für ihre Essgewohnheiten und ziehen sich zurück, was die Einsamkeit und das emotionale Unwohlsein verstärkt.

 

Strategien zur Identifizierung von Triggern

Selbstbeobachtung und Tagebuchführung

Ein Ernährungstagebuch zu führen, kann helfen, Muster zu erkennen und Auslöser für emotionales Essen zu identifizieren. Notiere, was du isst, wann du isst und wie du dich dabei fühlst. Diese Aufzeichnungen können wertvolle Einblicke bieten.

Achtsamkeit und Meditation

Achtsamkeitsübungen und Meditation können dir helfen, bewusster mit deinen Gefühlen umzugehen und emotionale Auslöser frühzeitig zu erkennen. Durch regelmäßige Praxis kannst du lernen, aufkommende Emotionen zu beobachten, ohne sofort darauf zu reagieren.

 

Achtsames Essen entwickeln

Was ist achtsames Essen?

Achtsames Essen ist eine Technik, die darauf abzielt, während des Essens eine vollständige Aufmerksamkeit zu gewährleisten. Dies beinhaltet, langsam zu essen, jeden Bissen gründlich zu kauen und wirklich zu schmecken, was man isst. Diese Praxis kann helfen, das Bewusstsein für Hunger und Sättigung zu schärfen und somit ungesundes Überessen zu vermeiden.

Übung für achtsames Essen

Nimm dir Zeit für jede Mahlzeit, kaue langsam und konzentriere dich auf den Geschmack und die Textur der Speisen. Vermeide Ablenkungen wie Fernsehen oder Handy während des Essens und höre auf zu essen, wenn du satt bist.

Abschluss

Emotionales Essen ist ein weit verbreitetes Verhalten, bei dem Menschen aus emotionalen Gründen und nicht aus physischem Hunger heraus essen. Dieses Verhalten kann durch verschiedene Auslöser wie Stress, Einsamkeit oder Freude hervorgerufen werden und hat sowohl physische als auch psychische Auswirkungen. Die Überwindung emotionaler Essgewohnheiten erfordert ein tiefes Verständnis der zugrunde liegenden Psychologie und eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und Essgewohnheiten.
Durch Selbstbeobachtung, Achtsamkeit und das Führen eines Ernährungstagebuchs können die Auslöser für emotionales Essen identifiziert werden. Es ist wichtig, alternative Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln und gesunde Ernährungsgewohnheiten zu fördern.

 

FAQs

Physischer Hunger entwickelt sich allmählich und kann durch jede Art von Nahrung gestillt werden. Er geht mit körperlichen Anzeichen wie Magenknurren, Schwächegefühl oder Konzentrationsschwierigkeiten einher. Emotionaler Hunger tritt plötzlich auf, ist oft auf bestimmte Lebensmittel wie Süßigkeiten oder fettige Snacks fokussiert und geht mit einem starken Verlangen nach sofortiger Befriedigung einher. Emotionale Auslöser wie Stress oder Traurigkeit stehen dabei oft im Vordergrund.
Der erste Schritt zur Überwindung emotionalen Essens ist das Bewusstsein über das eigene Essverhalten. Führe ein Ernährungstagebuch, in dem du notierst, was du isst, wann du isst und wie du dich dabei fühlst. Identifiziere deine emotionalen Auslöser und finde alternative Bewältigungsstrategien, wie z.B. Spazierengehen, Meditieren oder das Gespräch mit Freunden. Übe dich in Achtsamkeit und achte bewusst auf Hunger- und Sättigungssignale deines Körpers.
Um achtsames Essen in deinen Alltag zu integrieren, nimm dir Zeit für jede Mahlzeit und vermeide Ablenkungen wie Fernsehen oder Handy. Konzentriere dich auf den Geschmack, die Textur und den Geruch der Lebensmittel. Iss langsam und kaue gründlich, um jede Bissen bewusst zu genießen. Achte auf die Hunger- und Sättigungssignale deines Körpers und höre auf zu essen, wenn du satt bist. Beginne mit kleinen Schritten, wie z.B. einer achtsamen Mahlzeit pro Tag, und baue diese Praxis nach und nach aus.

Bewegung hilft, emotionales Essen zu überwinden, indem sie Stress abbaut und die Stimmung verbessert. Durch die Freisetzung von Endorphinen, den Glückshormonen, reduziert körperliche Aktivität das Verlangen nach ungesundem Essen. Zudem lenkt Bewegung von emotionalen Auslösern ab und stärkt das Selbstwertgefühl. Regelmäßige Bewegung, wie Spaziergänge, Yoga oder Fitness, bietet eine gesunde Alternative zur Bewältigung von Emotionen.

Professionelle Hilfe ist sinnvoll, wenn emotionales Essen dein Leben stark beeinträchtigt und du das Gefühl hast, es allein nicht bewältigen zu können. Wenn du häufig aus emotionalen Gründen isst und dies zu gesundheitlichen oder psychischen Problemen führt, kann ein Therapeut oder Coach wertvolle Unterstützung bieten. Professionelle Hilfe kann dir dabei helfen, tief verwurzelte emotionale Essmuster zu erkennen und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Wenn Du schon alles Mögliche ausprobiert hast und noch keinen Erfolg bisher hattest, ist die persönliche Beratung im 1:1 Gespräch die Lösung.
Siggi Spaleck Personal-Trainer & Ernährungscoach

Siggi Spaleck

Siggi Spaleck ist ein erfahrener Experte für nachhaltige Gewichtsreduktion sowie für den Umgang mit emotionalem Essen und Stress-Essen, und er verfügt über mehr als 15 Jahre praktische Erfahrung. Er hat die "Autopilot-Methode" entwickelt, eine innovative & wissenschaftlich bewährte Strategie für dauerhafte Gewichtsreduktion ohne Jo-Jo-Effekt und Verzicht.
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